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Technische Informationen Prägerollen

Technische Informationen
Prägerollen

GRAVIEREN VON PRÄGEROLLE UND PRÄGESEGMENTE.

Um die Prägerollen, auch Schriftrollen genannt, sowie die Prägesegmente zu gravieren, besitzen wir spezielle Gravurschriften. Diese wiederum sind in unterschiedlichen Schriftbreiten erhältlich, um jede Anforderung der Drehteilebeschriftung optimal zu erfüllen.

In diesem Themenbereich der Drehteilebeschriftung erfahren Sie alle wichtigen Informationen und technische Spezifikationen zum Thema Schriftfuss der Prägerollen.

Technischer Anhang und wichtige Informationen über Prägerollen und Segmente.


1. Schriften

Um die Prägerollen und Segmente zu gravieren besitzen wir spezielle Gravur-Schriften. Als Standardschrift verwenden wir eine Schrift ähnlich der DIN 1451 Schrift. Diese Schriftnorm ist in verschiedene Breiten unterteilt und je nach Platzbedarf und Textlänge fällt die Wahl auf eine der folgenden Schriftbreiten:

  • Engschrift
  • Engmittelschrift
  • Mittelschrift

Andere Schriften und Sonderzeichen können hergestellt werden. Dazu senden Sie uns bitte Ihre Anfrage. Für Logos und Sonderzeichen wird eine DXF-Zeichnung oder eine Vektor-Datei benötigt. Nicht digitale Daten werden nach Aufwand berechnet.


2. Schrifthöhe

Die Schrifthöhe wird an der Prägerolle auf der Gravurspitze ermittelt. Gemessen wird die Höhe über die Spitzen der Gravur. Die Schrifthöhe am geprägten Werkstück ist somit nicht identisch mit der Schrifthöhe auf der Prägerolle. Die genaue Schrifthöhe am Werkstück hängt im Wesentlichen von der Prägetiefe und dem Flankenwinkel der Schrift ab. Muss eine exakte Schrifthöhe eingehalten werden, so muss eine Fertigungszugabe beim Werkstück addiert und auch die Prägetiefe exakt eingehalten werden.


3. Schriftbreite

Bei beengten Platzverhältnisse auf dem Werkstück oder bei kleinen Durchmessern kann es nötig sein, eine engere Ziffernbreite zu verwenden.


4. Prägetiefe
am Werkstück

Die Prägetiefe hängt im Wesentlichen von der Schrifthöhe und dem Werkstück ab. Die Zeichen werden in der Regel 0.05 – 0.3mm tief eingeprägt.
Grössere Prägetiefen als 0.4mm sind möglich, müssen aber gesondert hergestellt werden.



5. Kantenabstand

Der minimale Abstand der Prägerollenkante zur Schrift beträgt 0.5mm.




6. Zeichenabstand/
Leerzeichen/
Transportpunkt

Der Abstand zwischen den Zeichen oder Worten sollte eine gewisse Grösse nicht überschreiten.
Diese Grösse ist abhängig vom Durchmesser der Prägerolle sowie vom Durchmesser des Werkstückes. Als Faustregel gilt: Abstand > 1mm wird mit einem Transportpunkt überbrückt. Es hat sich bewährt, anstelle eines Leerzeichens einen Transportpunkt zu verwenden. Dieser gewährleistet einen sicheren Transport der Prägerolle und dient einer besseren Abgrenzung zwischen Worten und Zeichenfolgen.
Siehe dazu auch Punkt 10 Einlaufpunkte / Transportpunkte.


7. Schrifthöhen von auswechselbaren
Einzel-Segmenten

Bei auswechselbaren Einzel-Segmenten haben wir uns auf Standard-Schrifthöhen festgelegt.

Segmente Ø 24mm: 1.5 und 2mm
Segmente Ø 35mm und grösser: 2.5, 3 und 4mm

Andere Schrifthöhen sind auf Anfrage herstellbar.


8. Schrifthöhen bei
Prägerollen aus
dem Vollen graviert

Bei Prägerollen aus dem Vollen graviert beginnen wir bei Schrifthöhen von 0.4mm und enden technisch bedingt bei 14mm, wobei wir Schrifthöhen grösser als 10mm nicht empfehlen aufgrund des rapide ansteigenden Druckes.




9. Schriftorientierung

Die Lage der Beschriftung auf dem Werkstück muss vorab geklärt werden. Bei Prägerollen aus dem Vollen graviert kann die Schriftorientierung nachträglich nicht geändert werden. Bei einigen Prägerollen für auswechselbare Segmente kann die Schriftorientierung durch Drehen der Segmente verändert werden. Bitte beachten Sie dazu den Hinweis bei den Prägerollen: Segmente drehbar.


10. Einlaufpunkte/
Transportpunkte

Um während einer drehenden Spindel prägen zu können, müssen vor dem Text sechs Einlaufpunkte angebracht werden. Diese Einlaufpunkte überbrücken die Zeit vom ersten Berühren der Prägerolle auf dem drehenden Werkstück, bis zum Erreichen der Prägetiefe. Würde man direkt ohne Einlaufpunkte mit dem effektiven Text prägen, würde das erste Zeichen erst ein paar 1/100 Millimeter tief eingeprägt werden, während das letzte Zeichen die volle Prägetiefe erreicht hat. Es entsteht eine optisch ungleichmässige und unschöne Prägung.


11. Treibrändel

Bei einigen Werkstücken kann es vorkommen, dass aus technischen oder optischen Gründen keine Transportpunkte auf dem Werkstück sichtbar sein dürfen. Deshalb gibt es die Möglichkeit, einen Treibrändel an der Prägerolle anzubringen. Die Treibrändel können durch Weiterbearbeitung oder durch Abstechen des Werkstückes entfernt werden.


12. Eintauchvorschub

Das Eintauchen der Prägerolle in das Werkstück sollte so schnell wie möglich geschehen, am besten mit der maximalen Vorschubgeschwindigkeit G0.


13. Steuern der
Textlänge mit der
Stillstandzeit der Prägerolle auf Prägetiefe

Nachdem die Prägerolle die Prägetiefe erreicht hat kann es nötig sein, dass eine kurze Verweilzeit
(0.05 – 0.2 Sekunden) programmiert werden muss. Ohne Verweilzeit würde die Prägerolle nicht genügend Zeit haben, um die gesamte Textlänge abzurollen. Mit der Verweilzeit wird die Prägerolle so lange auf der Prägetiefe gehalten, bis das letzte Zeichen in das Werkstück eingeprägt wurde. Danach kann das Werkzeug sofort vom Werkstück wegfahren.



14. Prägen
dünnwandiger Teile

Das Prägen von dünnwandigen oder labilen Werkstücken benötigt besondere Aufmerksamkeit. Bei dünnwandigen Werkstücken ist zu empfehlen, dass man die volle Materialstärke ausnutzt und Bohrungen erst im Anschluss an den Prägevorgang anbringt. Labile Werkstücke können durch den Prägedruck schnell weggedrückt werden. Daher empfehlen wir den Einsatz von Prägewerkzeugen mit Gegenrolle, damit das Werkstück beim Prägevorgang durch die Gegenrolle abgestützt wird.


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